Eine solche Phase hat durchaus positive Seiten, denn sie ist für uns sehr wichtig, um Resilienz aufzubauen. Hüther nennt diesen Abschnitt „arousal“, eine sich ausbreitende und viel Energie verbrauchende Inkohärenz. Das Gehirn kann nicht auf bekannte Muster zurückgreifen, daher werden neuronale Netzwerke aktiviert verknüpft, die vorher womöglich getrennt waren. So entsteht ein neuer Lösungsweg. Durch die Bewältigung der Situation wiederum werden Botenstoffe freigesetzt, die einen Zustand höchster Befriedigung erzeugen. In der Wissenschaft ist dieser Zustand oft als „Flow“ bezeichnet.
Diese Bereitschaft, dazuzulernen, ist wichtig, um den Anforderungen an Führung in der Arbeitswelt 4.0 gerecht zu werden. Doch es ist auch wichtig, aus diesem emotionalen Erregungszustand wieder in einen Ruhezustand zu kommen. Denn auf Dauer führt der Energieverbrauch zu starker emotionaler Erschöpfung. Wie es gelingt, diese Spirale zu durchbrechen, schildern Peter Becker und Aleko Vangelis in der aktuellen Folge des Podcasts „shipLeader – führen mit Herz“.
Grundlage für den gesamten Prozess ist die Einsicht, dass der Moment gekommen ist, hierfür eine Strategie zu entwickeln. Diese besteht aus drei Elementen.
1. In der Rückkehr zum Ich erarbeite ich, was mich treibt im Leben und inwieweit ich fremdgesteuert bin.
2. Bei der Korrektur meines Lebensstils habe ich mein „Wozu“ im Leben erkannt und arbeite daran, Dysfunktionales zu verlernen und Neues dazuzulernen.
3. Im Transfer des Erkannten und Erarbeiteten in den Berufsalltag komme ich aus der Fremdsteuerung in die Eigenverantwortung.
Die gute Nachricht lautet, dass man all das bis ins hohe Alter anwenden kann, die schlechte, dass es Konzentration, Anstrengung und Ausdauer bedarf. Also lasst uns diese Aufgabe gerne gemeinsam angehen. Zusammen geht es leichter.
Wann erlebt ihr euch im Angstbereich? Wie habt ihr von solchen Situationen schon profitiert? Teilt eure Gedanken gerne mit uns unter mail@shipleader.de oder über LinkedIn. Wir freuen uns auf eure Impulse.