Latte Macchiato mit Schuss – Gast: Alexander Barion

„Ich nehme in den letzten Jahren einen Shift wahr, dass das Human bei Human Ressources mehr betont wird“, sagt Alexander Barion, Head of Marketing Central Europe & Digital Marketing Europe beim Vermögensverwalter Fidelity International. Gerade in der Finanzindustrie sei oftmals der Hauptantrieb, aus Geld noch mehr Geld zu machen. Barion hat für seinen Arbeitskosmos ein Koordinatensystem entwickelt, dies nicht um jeden Preis zu tun, sondern mit Werten zu agieren. Hierfür erfährt er Anerkennung in seiner Branche.

Auch im Umgang mit seinen mehr als 40 Mitarbeitern ist es für ihn wichtig, zu erkennen, dass er es nicht nur mit einer Arbeitskraft, sondern mit einem Menschen zu tun hat. Das heißt allerdings nicht, dass er gänzlich auf Hierarchien verzichten möchte, wie er in der aktuellen Folge des Podcasts „shipLeader – führen mit Herz“ im Dialog mit Aleko Vangelis verrät. Der Marketingchef berichtet, wie ihn die Prägung durch sein Elternhaus zu einem Chef hat werden lassen, der seinen Mitarbeitern viel Freiraum lässt und individuelle Lösungswege anerkennt. „Doch Menschen brauchen in einem gewissen Maße Orientierung – bei aller Freiheit, die ich ihnen sehr gerne gebe“, erklärt Barion. Daher habe er kein Problem damit, den Weg vorzugeben, wenn er innerhalb einer Hierarchie die Verantwortung trage.

Ihm ist Führungsvielseitigkeit wichtig und ein Bewusstsein dafür, dass es in einem Team nicht nur darum geht, was der Einzelne braucht, damit es ihm gut geht, sondern auch darum, was der Einzelne ins Team einbringt, damit es dem Team gut geht. Herausforderungen für Unternehmen durch die Corona-Pandemie – zum Beispiel durch hybrides Arbeiten – thematisiert Alexander Barion ebenso, wie Tools, um damit als Führungskraft umzugehen. Denn aus seiner Sicht seien aus Teams Gruppen geworden und eine Hauptaufgabe von Führungskräften sei es, aus diesen Gruppen wieder Teams zu formen.

Auch das Etablieren einer gesunden Fehlerkultur spielt für ihn im Arbeitsalltag eines Unternehmens eine große Rolle. „Es ist in Ordnung, Fehler zu machen – wenn man daraus lernt“, betont er. Ein offener und ehrlicher Umgang mit Defiziten hat aus seiner Erfahrung heraus etwas sehr Entwaffnendes, was letztlich dazu führt, dass man sich sehr intensiv mit Lösungsansätzen beschäftigt, anstatt bei diesem Defizit zu verharren. Und weniger Angst davor, Fehler zu machen, bedeutet natürlich auch ein größeres Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und somit in der Regel einen viel höheren Beitrag zum Unternehmenserfolg.