Community-Abend: Interkulturelle Führungskompetenz

Interkulturelle Führungskompetenz lautete die Headline, unter der der Community-Abend in der vergangenen Woche (19.10.) stand. Unsere indischen Partner Ramgopal und Rishan Rao waren vor Ort in Ludwigsburg und auch die meisten Teilnehmer hatten in ihrem Job bereits interkulturelle Erfahrungen sammeln dürfen.

Wie vielfältig Kultur sein kann, wurde bereits in der Kennenlern-Runde deutlich. Während ein Teilnehmer für sein Unternehmen für wirklich alle Regionen der Welt zuständig ist, ist ein anderer in einer Firma tätig, die viel mit China arbeitet. Wieder ein anderer berichtete von einem „Kulturschock“, der ihn ereilt hat, als er in die USA gegangen ist. Doch auch innerdeutsch kann es einen „clash of cultures“ geben – zum Beispiel, wenn ein Schwabe mit der sehr direkten Art des Ruhrgebiets konfrontiert wird.

Ramgopal Rao berichtete auf sehr unterhaltsame Weise von der großen Diversität, die innerhalb Indiens herrscht – dem siebtgrößten Staat der Erde, der von den Gipfeln des Himalaya-Gebirges bis zum Indischen Ozean reicht. Nachdem er schon lange Zeit Geschäftsbeziehungen zu europäischen und deutschen Firmen pflegt, konnte er natürlich auch Einblicke in die Sichtweise von Indien auf Deutschland und seine Mentalität geben.

Im allgemeinen Diskurs wurde schnell deutlich, dass wir, wenn wir über Kultur sprechen, auch über Unternehmenskultur sprechen – und dass es in diesem Kontext kulturelle Probleme en masse gibt, auch wenn in dem betreffenden Unternehmen nur deutsche Mitarbeiter arbeiten. Denn unsere Kultur wird bestimmt durch unsere Herkunft und die ist auch innerhalb desselben Landes sehr divers.

Unsere Herkunft ist nämlich nicht nur abhängig von dem Land, aus dem wir stammen. Es geht vielmehr darum, in welchem sozialen Kontext wir aufgewachsen sind. Ganz stark geht es um die Herkunftsfamilie. Geschwister haben dabei meist einen noch größeren Einfluss auf uns als unsere Eltern. Hinzu kommen Fragen wie diese: Wie war die Einstellung der Familie zu anderen Kulturen? Hat man sich ihnen angenähert, oder verschlossen? Wie war das Verhältnis zu den Nachbarn? All das und noch vieles mehr hat Einfluss darauf, wer wir heute sind.

Daher wurden alle Teilnehmer des Community-Abends eingeladen, bei sich persönlich auf „Spurensuche“ zu gehen. Jeder durfte sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wie ist die Kultur in meiner Herkunftsfamilie? Wie wurde in meiner Herkunftsfamilie kommuniziert? Wie ist die Kultur in meiner heutigen Situation?
Mit diesen Impulsen ging es in die Diskussion in Kleingruppen und von da aus zurück in die große Runde, in der es spannendes Feedback gab.

Schon jetzt freuen wir uns auf den letzten Community-Abend im Jahr 2023, zu dem wir schon jetzt sehr herzlich einladen möchten. Er findet statt am Donnerstag, den 30. November.
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